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Die Widerstandsmessung entlang der roten Linie offenbart mögliche Kontaktprobleme durch Übergangswiderstände.
Wer ein NF/HF-Millivoltmeter mit hochohmigem Eingang hat, das bis zu etwa 100µV kleine Pegel messen kann und das bis zu einer Grenzfrequenz von etwa >=5MHz, kann damit auch MilliOhm-Werte messen. Siehe Schaltbild.
Kaum sichtbare Oxyd- und Sulfid-Schichten lagern sich auf dem blanken Metall ab und führen zu unerwünschten Verlustwiderständen. Bei magnetischen Loops mit Direkteinspeisung (Gamma-Match-Variante) kann durch Messung des Schleifenwiderstands von hinter dem Ankoppelkondensator C2, über die Einspeiseleitung und den Ankopplungs-Schieber gegen Masse (rote Linie) geprüft werden auf mögliche Übergangswiderstände. Bei sauberen Kontaktfedern und mit Spiritus gereinigten und polierten Schleiferbahnen, ergibt sich ein Wert von knapp 0,020 Ohm. Die Brücke arbeitet im Grundausbau mit 50Hz-Wechselstrom. Durch ein Glühlämpchen 15V/3W wird ein etwas stabilisierter Wechselstrom über die Kelvin-Klemmen in die zu messende Stelle eingespeist und unmittelbar dort der am Verlustwiderstand anstehende Spannungsabfall Ux abgegriffen. Das NF/HF-Millivoltmeter wird über ein BNC-Kabel angeschlossen, die BNC-Buchse ist auf einem Stück Plexiglas isoliert montiert, dabei sieht man auch die Glühlampe leuchten wenn der Meßstrom fließt. Die Spannung am 1 Ohm-Widerstand R1 ergibt den Strom Ix in Ampere. Die Berechnung des Quotienten Ux/Ix ergibt den zu messenden Verlustwiderstand. Die Widerstände der Messleitungen kompensieren sich dabei raus. Der zulässige Messbereich reicht von R* (etwa 1mOhm) bis gut 30 Ohm, vom errechneten Quotienten ist stets noch R* zu subtrahieren. Das fertige Paar Kelvin-Klemmen und Kabel kann von amazon (SODIAL 1) für gut 10Euro versandkostenfrei erworben werden. Die Unterschiede bei den Messergebnissen, ob nun mit DC, oder eben mit 50Hz AC gemessen, sind gering. Messen von kleinen Widerstandswerten bedeutet Messen kleiner Spannungen. Bei unterschiedlichen Metallen stellt die materialabhängige Kontaktspannung eine große Fehlerquelle dar. Viel einfacher, weniger aufwändig und vielleicht sogar genauer, geht es jedoch mit 50Hz AC. Bei einer DC-Messung existieren mehr Fehlerquellen und man müßte richtig Strom, also >ca.10 Ampere durch das Messobjekt fließen lassen, welches sich davon erwärmt und der Widerstand steigt. Keine gute Lösung!
Dieses DIY-Messmittel kann auch zum Bestimmen des "tatsächlichen" ohmschen Leiterwiderstands eines 1m langen Probestücks Antennenlitze oder eines Antennen-Loops verwendet werden. (Skin-Effekt bei 50Hz bei wikipedia.org nachlesen, wesentlich geringere Eindringtiefe bei HF ab 1,8MHz: <<100µm !)
In die Edelstahl-Klammer des Anpass-Schiebers wird daher ein Streifen Cu-Folie eingelegt, somit besteht der Schleifkontakt nur aus reinem Kupfer, die Edelstahl-Klammer sorgt für den nötigen mechanischen Kontaktdruck.
Mit der Zeit entsteht auf dem blanken Kupfer eine zuerst noch unsichtbare Sulfidschicht, welche jedoch bereits erhebliche Auswirkungen auf die Resonanzstelle hat und man denken kann, etwas ist kaputt an der Loopantenne, die Resonanz ist weg, die Anpassung fehlt, die Antenne versagt ihren Dienst. Pflege der Metall- Oberfläche im Kontaktbereich des Anpass-Schleifers ist regelmäßig nötig.
Alternative Kontaktpflegemittel vom Mikrofasertuch zum Polieren bis zu verschiedenen Kontaktsprays zum Lösen von Oxyd- und Sulfid-Schichten befinden sich in der Erprobung. Wichtig ist ein Mittel zu verwenden, welches Sulfidschichten vom Kupfer entfernt. Etwas Küchenkrepp, das Mittel auftragen/kräftig reiben und man sieht die typische türkiese Färbung (im Volksmund Grünspan genannt) dieser abgeriebenen Kupferverbindungen auf dem Krepppapier.
Auch das weiter oben gezeigte, eingangsseitig eingesetzte Umschaltrelais S2, (schaltet in Ruhelage das Funkgerät auf die Loopantenne, der Arbeitskontakt legt das NanoVNA an den Loop) zeigt nunmehr im 5.Betriebsjahr zunehmende und instabile Kontaktwiderstände. Man kann den Arbeitskontakt, der nie Leistungen schaltet, jedoch durch Frittung sanieren, dazu wird ein Gleichstrom (12V mit 100 Ohm Vorwiderstand) über den Arbeitskontakt geschickt und man läßt es gut ein Dutzend mal klappern. Dann ist der Kontakt elektrisch gereinigt. Hier hilft auf Dauer dann eines Tages doch nur ein Austausch. Das verwendete KFZ-Relais mit 40A-Kontakten ist preiswert (ca.3Euro/St.) bei Pollin, amazon oder ebay zu finden.
Hat man schon mal eine Messeinrichtung zum Messen von kleinen Widerständen im Milliohm-Bereich, so liegt es nahe, auch mal die verschiedenen marktgängigen Antennenlitzen und dazu noch einige "Exoten" zu untersuchen. Die heute erhältlichen Antennenlitzen sind zum Teil echte high-tech-Produkte in verschiedenen Varianten und optimiert für unterschiedliche Einsätze von der stabilen Ausführung für hohe Leistung und hohe Zugkräfte bis hin zur leichten, portablen Anwendung und sogar eine kaum sichtbare Litze gibt es angeboten.
Zuerst messe ich die verschiedenen Litzen mit 50Hz Wechselstrom unter Einsatz der oben beschriebenen MilliOhm-Messbrücke, an gängigen Musterexemplaren von 1m Länge, die zum Bau von Dipolen, Langdraht-Antennen usw. verwendet werden können....
A(50Hz): eine weiche und feindrähtige Edelstahllitze, unisoliert mit D=3mm, gebildet aus 7 mal 19 feinen verseilten Drähten: Gewicht 37,5g/m ; 180mOhm/m
B(50Hz): eine klassische isolierte Schaltlitze H07V-K mit Querschnitt 1,5qmm aus feindrähtigem Kupfer, Gewicht 19g/m ; 12,25mOhm/m
C(50Hz): eine klassische isolierte Schaltlitze H07V-K mit Querschnitt 2,5qmm aus feindrähtigem Kupfer, Gewicht 31,5g/m ; 6,33mOhm/m. Beschreibung und Auszüge aus der VDE-Norm 0285ff findet man auch unter https://www.hesselmann.de/data-download/produktinfo/he-h07v-k.pdf
Beim Vergleich mit Antennenlitzen gleichen Leiterquerschnitts (WIMO-Muster) erkennt man bereits, dass Kupfer nicht gleich Kupfer zu sein scheint, denn sie erbrachten als Z(50Hz) die Werte 13,2 und 6,58 mOhm/m, also etwa +5 bis +10% Unterschied.
D(50Hz): eine bei WIMO erhältliche premium Antennenlitze HFW-2Mk mit D=3mm, aussen Geflecht aus versilberten Kupferdrähten, innen ein D=1,5mm Edelstahlseil, Gewicht 25,2g/m ; 22,30mOhm/m (diese und 5 weitere Messobjekte sind vermessen)
E(50Hz): eine isolierte Antennenlitze aus meinem Bestand (>30 Jahre gelagert, aber nie benutzt), aussen D=3mm, innen mit D=1mm ein Stahlseil umgeben von feinen Kupferdrähten, Gewicht 24,5g/m ; 5,87mOhm/m
F(50Hz): isolierte Antennenlitzen von hofi (ehemals Fritzel), 2 aktuelle Muster, eines mit Tragelement 19 x 0,4mm Stahl/verzinkt und eine Cu-Ader 0,5mm, Gewicht 24,5 g/m, 42,27mOhm/m, sowie eine Litze ohne Tragelement mit CuAl-Drähten 7 x 7 x 0,2mm, Gewicht 19,5 g/m, 12,12 mOhm/m sind vermessen.
G(50Hz): Antennenlitzen von DX-Wire, 6 verschiedene Muster sind komplett vermessen, die "HDL" z.B. mit 21,5 g/m, 27,04 mOhm/m
Nach diesen ersten Orientierungsmessungen an aktuell 18 verschiedenen Antennenlitzen, sollen nun echte HF-Widerstands-Messungen folgen. es werden Messungen an 1m langen Musterstücken bei 1,85MHz, 3,65MHz und 7,1MHz durchgeführt. Dazu wird das Vektorvoltmeter R&S ZPV mit Tuner ZPV-E2 und ein speziell dafür gebauter Messadapter eingesetzt, so sind Messungen bis deutlich <<100mOhm möglich. Zum Vergleich wurde auch versucht mit dem NanoVNA zu messen, das allerdings mangels ausreichender Messdynamik und ohne Selektivität schnell an die Grenzen seiner Möglichkeiten kommt.
Alle realen ohmschen Widerstände sind durch den Skin-Effekt frequenzabhängig. Neben dem realen ohmschen Widerstand wird auch der induktive Blindwiderstands von 1,85MHz bis 7,1MHz im Smithdiagramm betrachtet. Daraus kann man die Induktivität pro Meter ermitteln. Sie liegt meistens bei ~1,16µH/m. Die ermittelten Werte liegen zwischen 1,134µH/m für die eine dicke und 1,356µH/m bei der dünnsten gemessenen.
Bei hier vorliegenden so kleinen realen Widerständen (<= ~3 Ohm) kann das NanoVNA allerdings nicht mehr mithalten und zeigt nur noch Messfehler mit deutlicher Tendenz in Richtung von zu niedrigeren Werten an.
Diese Tage bekam ich eine Litze aus Bronze zum Vermessen zugesandt, sie wiegt 31g/m und hat einen niedrigen Wert für den Z(50Hz) von 4 milliOhm/m, auch die HF-Werte sind gut. Mehr Details hier in der Tabelle.
Die gefundenen Messergebnisse im Detail, inzwischen noch etwas erweitert gegenüber der Tabelle im CQDL: siehe weiter unten
Die Messungen solch kleiner Ohmwerte erfordern gute, sichere Kontakte und fest angezogene N-Steckverbindungen.
Die Messobjekte werden auf einer großen Fliese aus Feinsteinzeug kreisförmig ausgebreitet, die Fliese selbst liegt auf einem Pappkarton um keine Beeinflussung des Prüflings durch nahegelegene Metallteile/unerwünschte Kopplungen zu haben. Die HF-Widerstandswerte, jeweils auf 1,85MHz liegen sie meist um ca. 0,3Ohm/m, hingegen auf 7,1MHz beim 3- bis 4-fachen davon, einige zeigen auch deutlich über 2 Ohm/m an. Der Messadapter wurde mit eingelegtem Masseschluss kalibriert und die Korrekturwerte 0,07 Ohm/1,85MHz, 0,11 Ohm/3,65MHz und 0,14 Ohm/7,1MHz dann von den jeweiligen Messwertanzeigen abgezogen.
Nachdem nun die Widerstandsverhältnisse zahlreicher Antennenlitzen im Frquenzbereich bis 7,1MHz bekannt sind, stellt sich die Frage, inwieweit eine niederohmige Litze besonders gut "funkt", oder eine höherohmige merklich weniger Feldstärke erzeugt. "Strom strahlt" und "Widerstand limitiert Strom" Das kann doch nur durch praktische Versuche herausgefunden werden, ähnlich den Untersuchungen [4] die OM Hans-Peter / HB9BXE seinerzeit durchgeführt hatte. [4] http://hb9bxe.ch/Antenna/Feld-Versuch%20und%20Auswertung%202009.pdf
Es wurden vorab Berechnungen anhand einer 80m langen Drahtantenne durchgeführt und dabei die Stromverteilung betrachtet. Dabei war zu erkennen, dass bei konstanter eingespeister Leistung auf 160m, wo nur ein Strombauch existiert, die Verlustleistung am grössten ist, obwohl der gemessene HF-Verlustwiderstand am niedrigsten ist. Somit ergab sich ein theoretischer Wirkungsgrad von 80% bei einer Litze mit 0,31 Ohm/m. Auf 80m und 40m teilt sich die eingespeiste Leistung auf die Hälfte oder ein Viertel pro Strombauch auf und somit ergab sich trotz höherem HF-Widerstand, sogar jeweils ein besserer Wirkungsgrad >80%. Das sollen nun praktische Messungen auch bestätigen. Antennenlitzen, die nur aus Stahldraht gefertigt sind (ohne Beschichtungen oder zusätzliche Kupferdrähte), schneiden meist deutlich schlechter ab.
Mein Modell zum Wirkungsgrad einer Drahtantenne erklärt; mit Download
Die Ähnlichkeit zu den Antennenlitzen ist deutlich zu erkennen. Nur die Induktivität pro Meter ist etwas geringer.
Interessant ist auch, Messungen an älteren, gebrauchten Antennenlitzen durchzuführen, die schon gut 20 und mehr Jahre in Wind und Wetter guten Dienst leisteten. Ob es sich wohl lohnt, diese durch neue zu ersetzen ?
Unlängst wurden Messungen an alten Fritzel-Stahllitzen aus den 80er- und 90er-Jahren, von einem Doppeldipol [A] und von einer "W3DZZ" [B] vermessen. Die unterschiedlichen Ergebnisse erbrachten: [A] Z(1,85MHz)=1,43 Ohm, Z(3,65MHz)=2,59 Ohm, Z(7,1MHu)=3,56 Ohm und [B] Z(1,85MHz)=1,63 Ohm, Z(3,65MHz)=2,59 Ohm, Z(7,1MHu)=3,66 Ohm jeweils pro Meter. Der PVC-Mantel ist brüchig geworden, der saure Regen hat die Litze angegriffen, Oxydation und Korrosion liegt vor, sie werden wohl langsam immer hochohmiger und schlechter. Solche alten Litzen haben heute demnach einen schlechten Wirkungsgrad und sollten eigentlich für den Sendebetrieb nicht mehr genutzt werden ! Solch eine Antenne erzeugt weniger Feldstärke und dafür mehr Wärme. Es ist trügerisch, denn sie erscheint breitbandig gut angepasst, aber sie "funkt" nicht gut.
Diese Ohmwerte/Meter in das EXCEL-Programm (Download weiter oben oder unten über den Link) zur Berechnung des Antennenwirkungsgrads eingetragen, liefert ein erschreckend schlechtes Ergebnis nahe Null% ! Die Berechnung berücksichtig lediglich die Verluste im Draht und keinerlei Boden- und Umgebungseffekte, wie sie in der Praxis zusätzlich vorkommen !
Ferner sind aus ehemaligen Militärbeständen Fernmeldedrähte (Feldkabel) mitunter als Antennen genutzt, ich konnte jetzt solche vermessen. Die interessanten Ergebnisse: ein paariges Feldkabel mit Stahllitze (Adern an den Enden verbunden) hat 30,1 milliOhm/m, 1,107µH/m und folgende HF-Widerstandswerte Z(1,85MHz)=0,53 Ohm/m, Z(3,65MHz)=1,09 Ohm/m, Z(7,1MHz)= 1,36 Ohm/m. Es hat einen respektablen Wirkungsgrad. Ferner konnte anhand der Messungen bestätigt werden, dass man um etwa 25% bessere Ergebnisse bekommt, wenn man das Feldkabel paarig beläßt. (Messergebnisse folgen)
Ein leichtes Feldkabel (StaKu) hat 24,93 milliOhm/m, 1,217µH/m und Z(1,85MHz)= 0,47 Ohm/m, Z(3,65MHz)= 0,99 Ohm/m und Z(7,1MHz)= 1,56 Ohm/m. Es zeigen sich bei >7MHz jedoch unerwartete Effekte, die aber nicht tiefergehend untersucht wurden. Üblicherweise nimmt der HF-Widerstand mit steigender Frequenz stetig zu, bei diesem Exemplar jedoch, ist die Kurve wellenförmig auf und ab, stark schwankend. Für 160m und 80m, vermute ich, ist es dennoch geeignet.
Die HF-Messungen und ihre Bewertung: (Ausdruck: klick auf >>)
Mal reinschauen auf die Seite des Händlers (VOSS farming): www.weidezaun.info. Für diese Litze: Klick
Die Schaltung:
Einen derartigen Strombalun kann man ganz einfach auch mit Hilfe des NanoVNA vermessen, indem man ihn wie im Bild gezeigt, doppelt anfertigt und als Vierpol die Dämpfung mißt. Das Ergebnis wird halbiert und ergibt die Betriebsdämpfung des Baluns. Für die höheren Bänder nimmt man auch einen Rohrkern mit 3,5 od. 2,5 od. 1,5 Windungen der Zwillingslitze (ich zähle bei einem Rohrkern 1 Windung als innen durch und aussen zurück), oder wickelt Koax RG316, notfalls auch RG174A/U zu einem Strombalun auf.
Mehr über Baluns erfahren unter: zur Balun-Seite
Einen HF-Widerstand [in Ohm pro Meter] auf 28,5MHz habe ich nicht gemessen, da der Messwert wohl durch Resonanzerscheinungen erheblich beeinflußt wird. Also mit Mut zum Versuch: Ein 10m-Dipol mit dem Weidezaundraht und Strombalun und zum Vergleich eine zweite, genau identische Antenne schnell gebaut mit einer normalen Schaltlitze H05V-K 0,75qmm und identisch gespannt. Beide Varianten liefern annähernd gleiche Impedanz-Ergebnisse. Der Weidezaundraht ist also auch gut !
Mein Modell zum Wirkungsgrad einer Drahtantenne erklärt; mit Download
Jeder Einsender bekommt die Messergebnisse per Email, so wie dieses Beispiel zeigt:
Stand dieser Seite: 31.10.2024
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